MobilfunkTalk Folge 6: 5G ermöglicht die Vernetzung autonomer Ernteroboter
Shownotes
Das Projekt 5G.Natural erprobt den Einsatz autonomer Landwirtschafts-Roboter für die Ernte etwa von Kartoffeln, Zwiebeln, Karotten oder Radieschen. Zur Vernetzung der Maschinen dient 5G. Die fünfte Mobilfunkgeneration ermöglicht die zur Echtzeit-Navigation nötigen kurzen Berechnungs- und Signalübertragungs-Zeiten sowie die hohen Datenraten, die etwa zur Auswertung von Videobildern des Bereichs vor dem fahrenden Roboter erforderlich sind. Von einer „Operator-Station“ aus, lassen sich alle Aktivitäten auf einem Feld kontrollieren. Die in dem Projekt eingesetzten und untersuchten autonomen Ernteroboter unterscheiden sich auf den ersten Blick nicht von anderen landwirtschaftlichen Maschinen. Doch statt von Menschen bedient zu werden, übernimmt eine Künstliche Intelligenz (KI) die Steuerung der Maschinen. Und dies sogar im Schwarm – das heißt, auch mehrere dieser Roboter können sich gleichzeitig auf einem Feld bewegen und dort arbeiten. Zudem unterstützt die Technik den regionalen Anbau von Lebensmitteln. Der Einsatz der Roboter soll in Zukunft auch die Produktion sogenannter Specialty Crops, also ungewöhnlicher Kulturpflanzen wie Süßkartoffeln, Maniok, Topinambur oder Yacon erleichtern. Damit richtet sich das Projekt nicht zuletzt auch an kleinere, spezialisierte landwirtschaftliche Betriebe, die sich die Roboter untereinander teilen können. Das Projektkonsortium unterstreicht die positiven Auswirkungen auf Nachhaltigkeit und Biodiversität. An dem Projekt beteiligt sind das IT-Unternehmen Infosys Deutschland, der FIR e.V. (Forschung-Innovation-Realisierung) an der RWTH Aachen sowie das Startup Schmiede.One, das aus der auf Landmaschinen spezialisierten Grimme-Gruppe hervorgegangen ist. Infosys fokussiert sich dabei auf die benutzerzentrierte Softwareentwicklung inklusive Schwarmintelligenz sowie die Bereitstellung der Plattform bei gleichzeitigem Management des Konsortiums. Der FIR bringt seine 5G-Kompetenz ein und führt Rentabilitätsanalysen durch. Schmiede.One entwickelt und baut die Ernteroboter, stellt das in der Nähe von Düsseldorf gelegene Testfeld zur Verfügung und trägt die hardwarenahe Programmierung bei. Die Roboter wurden für das Projekt als Prototyp gebaut, eine Serienfertigung bereitet das Startup parallel vor. Für 5G.Natural nutzt das Konsortium eine eigene, private 5G-Versorgung auf dem Testfeld. Bei späterer Anwendung sollen sich die Ernteroboter aber auch über das öffentliche 5G-Netz steuern lassen. Die größte Herausforderung bestehe somit in der Geschwindigkeit und Reichweite des Netzausbaus – ein klarer Grund, warum der 5G-Ausbau auch in ländlichen Regionen überaus wichtig ist.
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